
Ich gehe davon aus, Du hast dich umfagreich Informiert, ob ein Goldhamster für dich als Heimtier geeignet ist. (lies auch diesen Artikel von mir: Goldhamster: Sind es wirklich Haustiere?)
Du stehst jetzt vor der Entscheidung, welchen Käfig du für deinen Goldhamster zulegen möchtest?
Die meisten Hamsterliebhaber, die vor dieser Situation stehen, sind verunsichert, denn es gibt verschiedene Möglichkeiten. Du kannst im Zoofachhandel nachfragen, im Internet recherchieren, in Foren stöbern oder auch im Bekanntenkreis nach Tipps fragen.
Jeder meint es gut, aber meistens ist ein Neuling ob der vielen Informationen (und Gegensätze) überfordert.
Nachfolgend liste ich mal auf, was von Züchtern, Privathaltern, Foren, Zoofachhändlern, Tiermagazinen, aber auch im TV oder Radio etc., querbeet, empfohlen wird:
• Klassischer Hamsterkäfig mit Drahtgitterkorb und Kunststoffwanne
• Kleiner, alter Vogelkäfig
• Alter Holzkasten oder Schrank, der umgebaut werden müsste
• Reptilienterrarium
• Glasterrarium, das für Nagetiere konzipiert wurde
• Altes Aquarium
• Eigenbau

Ich habe festgestellt, dass es gar nicht mehr eine so große Käfigvielfalt im Fachhandel gibt, wie das noch vor ein paar Jahren der Fall war. Da zählten Gitterkäfige von 40, 50 cm Länge zum Standard und die Farbenvielfalt war nicht zu überbieten. Und wer erinnert sich noch an ganze Kunststoffrohr Landschaften. Fürchterlich!
Noch heute sind die klassischen Gitterkäfige bei vielen Menschen die gängigste und bekannteste Form der Hamsterhaltung. Heute sind zwar die Bodenwannen aus Kunststoff meistens 15 cm hoch (früher: 5 cm) oder als Bodenschale ist eine Glaswanne vorhanden. Aber jeder, der schon Nagetiere im Gitterkäfig gehalten hat, weiß, dass dies zu sehr unangenehmen Geräuschen führen kann. Der kleine Kerl nagt nachts meist mit Leidenschaft am Gitter. Nagetiere nagen aber nicht aus Freude. Da ihre vorderen Schneidezähne dauernd weiterwachsen, sind sie gezwungen, diese immer wieder abzuschleifen. Das starke Nagen an massiven Gegenständen, wie beispielsweise Gitterstäben, ist sehr effektiv. Das dauernde Nagen am Gitter ist ein häufiger Grund, weshalb davon gebeutelte Nagetierhalter ihre Tiere leider wieder abgeben. Eigentlich schade, hätten sie doch mein Goldhamster Buch bzw. diesen Artikel gelesen.
(Augenzwinker).
Also: Finger weg vom Gitterkäfig, bei allen Nagetieren!

Gitterkäfige regen Hamster dazu an, zu klettern. Goldhamster sind jedoch Bodenbewohner und verfügen über schlechte Kletterfähigkeiten. Unfälle durch Herunterfallen sind also vorprogrammiert.
Ein weiterer Grund, der mich persönlich sehr stört: Ein Gitterkäfig sieht immer nach Gefängnis aus, da bringt auch eine schöne Einrichtung nichts. ! Aber Achtung! Ich möchte nicht etwa falsch verstanden werden! Jemand, der seinen Goldhamster im Gitterkäfig oder einer Voliere pflegt, hält seine Tiere deswegen nicht schlecht! Da Du meinen Artikel liest, gehe ich davon aus, dass Du meine Meinung hören willst, und ich bin nun mal nicht begeistert von der Haltung von Nagetieren in Gitterkäfigen.
In den meisten deutschsprachigen Ländern ist für Goldhamster eine Bodenstreuhöhe von 15cm vorgeschrieben. Dies ist aus meiner Sicht auch eine ganz vernünftige Höhe. Übertrieben finde ich Angaben über empfohlene Bodengrundhöhen von 50cm und mehr. Dies empfinde ich als ein Bestreben, mit dem Ziel, dass uns die Freude an der Haltung dieser Tiere genommen werden will. Doch, ganz ehrlich, hat jemand schon einen Gitterkäfig für Goldhamster mit einer Wannenhöhe von über 15 cm gesehen? Kaum! Aber niemand will die ganze Streu außerhalb des Käfigs. Fünf bis zehn Zentimeter über der Streuhöhe müsste die Wanne schon sein! In der Regel ist es also notwendig, selbst Hand anzulegen und beispielsweise eine Umrandung aus Plexiglas anzubringen. Leider ist das Ergebnis in der Regel nicht besonders ansprechend.
Besser geeignet sind da schon alte, kleinere Schränke oder Kästen. Rückwand und Seitenwände sind zwar vollflächig aus Holz, aber es lässt sich eine Beleuchtung an der Decke montieren, damit nicht alles zu düster aussieht. Die Kastentüren sollten aber mit Glas anstelle von Gitterdraht verbaut werden. Wichtig ist dabei, dass diverse, ausbruchsichere Lüftungsluken eingeplant werden, vorteilhaft aus Metall, damit die Tiere im Gehege eine gute Belüftung haben. Ebenso empfiehlt es sich, den Bodenbereich auf etwa 20 bis 30 cm Höhe mit einer für die Tiere ungefährlichen Lasur auszustreichen. Aber ich finde, so einen Kasten, sicher für die Tiere interessant, aber schön sieht das für mich nicht aus, obwohl sich so ein Käfig absolut vielseitig einrichten lässt.
Es gibt auch Käfige, zum Beispiel Aquarien, die nur von oben zugänglich sind. Für Goldhamster bedeutet aber alles, was von oben kommt, Gefahr!
Es gibt noch eine Vielzahl weiterer Käfige. Ich möchte aber im Wohnbereich ein schön aussehendes Gehege, ähnlich dem Stil eines Aquariums oder Terrariums. Ich möchte darin einen kleinen Lebensraum einrichten, der meinen Tieren Spaß macht und es ihnen ermöglicht, ihr Verhalten auszuleben. Allein schon das Betrachten der Tiere in so einem Gehege sind Welten im Vergleich zu einem Gitterkäfig. Ich möchte meine Tiere naturnah betrachten und mich an dem eingerichteten Gehege erfreuen. Und der Zugang zum Goldhamster sollte unkompliziert und mühelos möglich sein.
Eigenbau wird auch oft empfohlen, wobei in der Regel Holz als Material verwendet wird. Der Vorteil ist dabei, dass die ganze Form und Größe des Käfigs selbst gewählt werden kann. Doch der Aufwand ist nicht zu unterschätzen. Wer nicht ein hohes handwerkliches Geschick hat, sollte die Finger davon lassen. Meistens ist so ein Gehege aus Hobbyhand nicht Wohnzimmertauglich. Zudem wird alles im Endeffekt kaum günstiger als ein halbwegs hochwertiges Gehege.
Aber was ist jetzt das beste Gehege für Goldhamster? Ja, ich nenne diesen von mir bevorzugten Behälter nicht Käfig, denn er ist es ganz einfach nicht. Es ist ein Gehege. Ein Wohnraum hinter Glas, ja sogar, je nach Einrichtung, ein kleiner Naturausschnitt hinter Glas.
In meinem Heimtier Ratgeber: Mein Heimtierfavorit: GOLDHAMSTER (siehe unten), findest Du verschiedenste Käfige detaillierter erklärt, mit all ihren Vor- und Nachteilen. Das von mir entwickelte Gehege für Goldhamster, das tiergerechte und zeitgemässe Nagerterrarium, habe ich dort auch ausführlich beschrieben. Es hat sich bis heute seit Jahren bewährt, und ich treffe es immer wieder im Fachhandel an.
Übrigens, wenn Du Fotos von Deinem Goldhamstergehege hast, scheue Dich nicht, mir Bilder davon zu senden. Ob Gitterkäfig, Aquarium, Holzkasten oder Nagerterrarium, mich interessiert alles und ich würde mich sehr freuen! Sende die Fotos an meine Mailadresse: info@bennagerbooks.com
Wenn Du sowieso mehr über eine zeitgemäße und tiergerechte Haltung von Goldhamster erfahren möchtest, welche Kosten anfallen für Anschaffung und Unterhalt, welches Futter geeignet ist, wie Du ein Goldhamster Gehege attraktiv für Tier und Mensch einrichten kannst, wie die Anschaffungskosten sind und auch die gesetzlichen Bestimmungen im deutschsprachigen Europa, oder Tipps, worauf Du beim Goldhamster Kauf achten solltest, dann kann ich Dir mein Goldhamster Buch empfehlen:
Mein Heimtierfavorit: GOLDHAMSTER. (als E-Book oder Print Buch)
Eine Leseprobe findest Du dort auch.
Hast Du Fragen zur Nagetierhaltung? Hier antworte ich in der Regel meinen Lesern innerhalb von 24 Stunden:
Und wenn Du noch mehr Infos suchst, besuche meine Webseite: www.bennagerbooks.com
Herzlichst, Euer

Ben Nager
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